Geschichte der österreichischen Arbeitskreise
Bald nach der Gründung des Wiener Arbeitskreises für Tiefenpsychologie wurden zahlreiche weitere Arbeitskreise und Arbeitsgemeinschaften national und international gegründet:
1953 Gruppe Innsbruck des Wiener Arbeitskreises für Tiefenpsychologie; Leitung: Eduard Grünewald. Ab 1957 statutengemäß mit dem Wiener Arbeitskreis für Tiefenpsychologie verbunden, seit 1976 als Innsbrucker Arbeitskreis für Psychoanalyse ein eigenständiger Verein
1954 seither gibt es Akten der Generalversammlung im Innenministerium
1956 Brasilianischer Arbeitskreis für Tiefenpsychologie; Leitung: Malomar Lund Edelweiß
1958 Internationales Generalsekretariat der Arbeitskreise für Tiefenpsychologie; Leitung: Univ.-Prof. V. Neubauer
1959 Gründung des Berner Arbeitskreises für Tiefenpsychologie
1962 Am 30. Juli 1962 wurde in Amsterdam die Internationale Föderation Psychoanalytischer Gesellschaften (IFPS) gegründet. Die Gründungsgesellschaften waren die Deutsche Psychoanalytische Gesellschaft, die Sociedad Psicoanalitica Mexicana A.C., der Wiener Arbeitskreis für Tiefenpsychologie (später die Österreichischen Arbeitskreise für Psychoanalyse), die William Alanson White Psychoanalytic Society, New York. Sie wurden von dem Ziel geleitet, den wissenschaftlichen Austausch unter den Mitgliedern der Gesellschaften zu erhöhen. Dazu sollte eine freie Diskussion der psychoanalytischen Theorie und Praxis sowie von Erfahrungen bezüglich der psychoanalytischen Ausbildung gefördert werden. Die psychoanalytische Ausbildung der IFPS-Gesellschaften beruht neben theoretischem Unterricht und Supervision von Ausbildungsfällen auf einer Lehranalyse mit mindestens drei Wochenstunden.
1963 Gründung der Arbeitsgruppe in Bogotá
1964 Gründung der Argentinische Arbeitsgruppe für Tiefenpsychologie
1965 Konstituierung einer bundesdeutschen Gruppe des Innsbrucker und Wiener Arbeitskreises
1966 Gründung der mexikanischen Arbeitsgruppe
1969 Salzburger Forschungs- und Arbeitskreis für Tiefenpsychologie und Psychosomatik. 1974 Umbenennung in Salzburger Arbeitskreis für Tiefenpsychologie. 1989 erfolgte eine weitere Umbenennung in Salzburger Arbeitskreis für Psychoanalyse (SAP). Anfang der 1990er bildete sich eine Klagenfurter Gruppe im SAP, die jedoch vereinsrechtlich kein eigener Verein ist
1973 Konstituierung der Linzer Gruppe für Tiefenpsychologie; Leitung: Harry Merl. Konstituierung der Grazer Gruppe für Tiefenpsychologie; Leitung: Erich Pakesch. 1978 bildete diese Gruppe den Grazer Arbeitskreis für Tiefenpsychologie. 1993 Umbenennung in Grazer Arbeitskreis für Psychoanalyse. 2004 schlossen sich der Linzer und der Grazer Arbeitskreis zum Arbeitskreis für Psychoanalyse Linz | Graz zusammen
1974 Gründung der Internationalen Föderation der Arbeitskreise für Tiefenpsychologie, in denen die Österreichischen Arbeitskreise für Tiefenpsychologie als Dachorganisation der verschiedenen Arbeitskreise in Wien und den Bundesländern Mitglied waren.
1979 Gründung der ARGE Rheintal, eine Innsbrucker KollegInnengruppe in Vorarlberg. 1985 ging daraus das gegenwärtige Psychoanalytische Seminar Vorarlberg (PSV) hervor.
1988 Mit der Umbenennung des Wiener Arbeitskreises für Tiefenpsychologie in Wiener Arbeitskreis für Psychoanalyse war auch die Entscheidung verbunden, die psychoanalytische Ausbildung in Hinkunft auf Lehr- und Kontrollanalysen mit einer Frequenz von mindstens 4 Wochenstunden aufzubauen. Damit setzte sich auch ein Verständnis von Psychoanalyse durch, in dem die Arbeit mit Übertragung und Gegenübertragung im Kontext von regressiven Aktualisierungsprozessen betrachtet wird. Die späteren Umbenennungen der anderen Arbeitskreise für Tiefenpsychologie in solche für Psychoanalyse waren mit keiner solchen Veränderung in der Ausbildung verbunden.
1992 wurde „Freiberg“ als die wissenschaftlicher Gesellschaft der Österreichischen Arbeitskreise für Psychoanalyse gegründet. Der Wiener Arbeitskreis für Psychoanalyse war und ist bis heute darin Mitglied, zog sich jedoch aufgrund der unterschiedlichen Entwicklungen in Wien und in den Bundesländern schrittweise aus dem gemeinsamen Dach der Österreichischen Arbeitskreise für Psychoanalyse zurück.
1997 Den Weg in Richtung IPA ging der Wiener Arbeitskreis für Psychoanalyse allein. Die Österreichischen Arbeitskreise für Psychoanalyse blieben weiterhin Mitglied der International Federation of Psychoanalytic Sociaties (IFPS).