Der Weg in die IPA
Als logischer Schritt in der Entwicklung des psychoanalytischen Selbstverständnisses des WAP kann sein Bemühen um die Aufnahme in die International Psychoanalytical Association (IPA dt. IPV) angesehen werden.
Im Jahre 1997 wurden unter der Präsidentschaft von Johannes Ranefeld erste informelle Kontakte mit der IPA aufgenommen, um die Möglichkeiten einer Mitgliedschaft zu sondieren. Diese erfolgreiche Initiative, getragen von Hrn. Lassmann und Fr. Grossmann-Garger, ermöglichte, dass bereits im selben Jahr ein offizielles Ansuchen um die Mitgliedschaft in der IPA gestellt werden konnte.
Ein Ad Hoc Site Visit Committee der IPA nahm 1998 seine Arbeit auf, informierte sich über die Strukturen und die Ausrichtung des WAP und lernte die Arbeit der Mitglieder in Kasuistik- und Technikseminaren kennen.
Um eine Study Group einrichten zu können, war das Einverständnis des ansässigen IPA-Vereins, der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung, erforderlich; deren positive Stellungnahme erfolgte 1999.
Im Jahre 2000 legte Johannes Ranefeld den Vorsitz im WAP zurück. Er wollte der IPA nur unter der Voraussetzung beitreten, dass die individuellen Evaluierungen vermieden und alle Mitglieder en bloc als Study Group anerkannt würden.
Der neu gewählte Vorstand unter Walter Parth führte das Beitrittsprocedere in die IPA weiter fort; ein neues Site Visit Committee (Gertie Bögels Nijmegen, Niederlande; Joachim Danckwardt, Tübingen; Imre Szecsödy, Stockholm) wurde seitens der IPA installiert.
2002 beschlossen die Mitglieder des WAP in einer Generalversammlung die Gründung einer Study Group. Frau Bögels, Herr Danckwardt. und Herr Szecsödy begleiteten nun als „Sponsoring Committee to the Study Group of the IPA in the Arbeitskreis für Psychoanalyse“ den Verein durch viele Jahre in zweimal jährlich stattfindenden Arbeitstagungen. Die Aufgabe des Komitees war es, die Evaluierungen für die direkte Mitgliedschaft durchzuführen und die Diskussion um die Ausbildungsstandards und um die Einrichtung eines Ethikausschusses anzuregen. Die Mitglieder des Komitees standen uns dabei mit ihrer Erfahrung immer wohlwollend und hilfreich zur Seite.
2009 unter der Präsidentschaft von August Ruhs wurde dem WAP auf dem IPA-Kongress in Chicago der Status einer Provisional Society in der IPA verliehen. Marlene Roth-Greussing als stellvertretende Vorsitzende nahm die Akkreditierung offiziell in Empfang. Seither besucht das IPA-Committee den WAP einmal im Jahr zu gemeinsamen Arbeitstagungen.
Am IPA-Kongress in Prag 2013 war es schließlich so weit. Der WAP wurde als Component Society in die IPA aufgenommen. Mit der Vollmitgliedschaft in der IPA fand der mehr als 15 Jahre dauernder Prozess sein vorläufiges Ziel. Er hat nicht nur das Selbstverständnis des Vereins und vieler Mitglieder verändert, sondern wirkt durch die Möglichkeiten des internationalen wissenschaftlichen Austausches auch für die Zukunft anregend und fördernd. Schließlich hat die fortlaufende Auseinandersetzung mit internationalen Standards der psychoanalytischen Ausbildung auch ihren Niederschlag im Curriculum des WAP gefunden.