WAP Jour fixe – Rahmenprogramm Ausstellung: Code Name „Mary“. Georg AUGUSTA und Thomas JUNG: Muriel Gardiner und die Psychoanalyse
Muriel Gardiners Beziehung zu Sergej Pankejeff („Wolfsmann“)
Georg Augusta
Über ein halbes Jahrhundert hinweg hatte Muriel Gardiner zu dem ehemaligen Patienten Freuds Sergej Pankejeff ein freundschaftliches Verhältnis. Sie ließ sich von ihm als Medizinstudentin in Russisch unterrichten und half ihm nach dem Suizid seiner Frau 1938 zu seiner Analytikerin Mack Brunswick nach Paris und London zu reisen. Nach dem 2.Weltkrieg unterstützte sie ihn durch Hilfspakete und finanzielle Zuwendungen und besuchte ihn bei Aufenthalten in Wien. Als Herausgeberin des Sammelbandes „The Wolf Man and Sigmund Freud“ hat sie ein Standardwerk der Freud-Forschung hinterlassen.
Children Who Kill. Zur Position des Dritten in Muriel Gardiners „Portraits“ und der Miniserie „Adolescence“
Thomas Jung
Muriel Gardiners Publikation zu Sergej Pankejeff (Freuds „Wolfsmann“) ist in psychoanalytischen Kreisen weitgehend bekannt. Wenig bekannt ist hingegen ihre Beschäftigung mit jugendlichen Mörderinnen und Mördern. In „Portraits of Children Who Kill“ zeichnet sie in acht Vignetten nach, was die betreffenden Jugendlichen zum Mord führte. Einer dieser Fälle reicht über transgenerationale Weitergabe zurück bis zur Vertreibung und Flucht der Mutter aus dem Baltikum und weist dem Adoptivvater eine besonders tragische Rolle zu. Auch die Miniserie „Adolescence“ rückt einen Jugendlichen ins Zentrum, der eine Mitschülerin ermordet hat. Nach seiner Verhaftung bestimmt der dreizehnjährige Protagonist seinen Vater als Vertrauensperson, die ihn bei den Verhören begleiten soll. Wie gestaltet sich die Position des Dritten angesichts eines Kindes, das einen Mord verübt hat?
Datum/Uhrzeit: | Fr., 03.10.2025 18:00 – 22:00 UhrAls VCalendar (ICS) speichern |
---|---|
Raum: |
|
Veranstaltung: | WAP Jour fixe |
Veranstalter: |
|