WAP Jour fixe – Andreas Wintersperger (Wien) / Sama Maani (Wien): Ontologie und Dialektik der Psychoanalyse. Die Frankfurter Schule und Jacques Lacan im Kontext der Neuen Linken
Mittwoch, 6. November 2024, 20:15
Ontologie und Dialektik der Psychoanalyse. Die Frankfurter
Schule und Jacques Lacan im Kontext der Neuen Linken
Andreas Wintersperger (Wien) / Sama Maani (Wien)
Sowohl die Kritische Theorie der sogenannten „Frankfurter Schule“ als auch das Denken Jacques Lacans reagieren auf
Tendenzen innerhalb der psychoanalytischen Denktradition der 1950er und 1960er Jahre, grundlegende Freudsche Theoreme
zu revidieren. Beide versuchen eine eigenständige Kritik an dieser Entwicklung zu formulieren, die unweigerlich mit
den politischen, kulturellen und sozialen Auswirkungen der globalen Protestbewegung der 1950er und 1960er, die sich
selbst den Namen „Neue Linke“ gegeben hat, verwoben ist. Trotz dieser oberflächlich gegebenen Ähnlichkeiten jener
beiden intellektuellen Projekte, könnten ihre zugrunde liegenden Prämissen über die Möglichkeiten und Zustände von Subjektivität
und gesellschaftlicher Emanzipation nicht unterschiedlicher sein. Wo Lacan die defizitäre Pathologie des menschlichen Seelenlebens sprachlogisch ontologisiert, wird
sie für die Kritische Theorie zum Symptom der Krise einer spezifisch historischen Organisationsform der Gesellschaft,
welche auf ihre eigene Überwindung hinstrebt und auf politisch gesellschaftlicher Ebene ins Bewusstsein gelangen muss.
Andreas Wintersperger lebt und arbeitet in Wien. Er absolvierte das Masterstudium der Philosophie an der Universität
Wien und schreibt zurzeit an seiner Dissertation über Theodor Adornos Ästhetische Theorie an der Staatlichen Akademie der
Bildenden Künste Stuttgart. Er befindet sich aktuell im Aufnahmeprozess für das psychoanalytische Fachspezifikum am Wiener Arbeitskreis für Psychoanalyse.
Sama Maani studierte Medizin in Wien und Philosophie in Zürich. Er arbeitet heute – nach jahrelanger Tätigkeit als Nervenarzt
und Psychoanalytiker – als Schriftsteller in Wien. Publikationen (u.a.): Respektverweigerung. Warum wir fremde Kulturen nicht respektieren sollten. Und die eigene
auch nicht (Essayband 2015), Teheran Wunderland (Roman 2018), Warum wir Linke über den Islam nicht reden können (Essayband 2019). Žižek in Teheran (Roman 2021).
Datum/Uhrzeit: | Mi., 06.11.2024 20:15 – 21:15 UhrAls VCalendar (ICS) speichern |
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Veranstaltung: | WAP Jour fixe |
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