WAP Jour fixe – H. Dahmer: Psychoanalyse und gesellschaftliche Situation in Berlin und Wien vor 1933
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Aufgrund der COVID-19-Situation ist die Anmeldung für die Veranstaltung unter psychoanalyse@aon.at bis spätestens 2.März um 12 Uhr verpflichtend.
Mittwoch, 3. März 2021, 20:15 Uhr
Psychoanalyse und gesellschaftliche Situation in Berlin und Wien vor 1933
Helmut Dahmer (Wien)
Weder ist die Freudsche Therapeutik vom Himmel gefallen, noch werden ihre Rezeption und ihre theoretische Entwicklung im Rahmen von Vereinsgeschichten (etwa der
deutschen, der ungarischen oder der nordamerikanischen Vereinigung) verständlich. Auf gesellschaftlichen Anpassungszwang und politische Verfolgung haben die
(organisierten) Psychoanalytiker mit pragmatistischer Selbsteinschränkung reagiert. Sie haben die therapeutische „Technik“ (die eine „Praxis“ ist) aus ihrer Matrix, der
Negation der bestehenden Kultur und der für sie typischen Massenbindung, herausgelöst und verselbständigt. Schrittmacher dieser Entwicklung waren die Vertreibung der
Mehrzahl der Freudianer aus ihren europäischen Bildungszentren und ihre Anpassung an die Kultur der angelsächsischen Zufluchtsländer. Gegenwärtig wird bereits
eine „Psychoanalyse ohne Freud“ als verborgenes Telos dieser Entwicklung kenntlich.
Helmut Dahmer, Prof. Dr., studierte Soziologie und Philosophie bei Helmuth Plessner, Theodor W. Adorno und
Jürgen Habermas. In den Jahren 1968-1992 redigierte er die psychoanalytische Monatszeitschrift Psyche. 1984 gehörte er
zum Gründungsbeirat des Hamburger Instituts für Sozialforschung. 1974-2002 lehrte er Soziologie an der
Technischen Universität Darmstadt. Er gibt eine auf 10 Bände berechnete Ausgabe von Schriften Trotzkis heraus.
Gegenwärtig lebt er als freier Publizist in Wien.
Moderation: Jeanne Wolff-Bernstein
Datum/Uhrzeit: | Mi., 03.03.2021 20:15 – 22:00 UhrAls VCalendar (ICS) speichern |
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Veranstaltung: | WAP Jour fixe |
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